Weil sich die seit einem Jahr in Österreich wieder nachgewiesene Blauzungenkrankheit in den niederösterreichischen Westbezirken massiv ausbreitet, hat das Magistrat Waidhofen/Ybbs einen Aufruf zur Impfung der Tiere auf den Höfen veröffentlicht. Die Fälle häufen sich derzeit bei Rindern, Schafen und Ziegen.In den Bezirken Waidhofen/Ybbs, Amstetten, Melk und Scheibbs würden sich die Erkrankungen derzeit bei Rindern, Schafen und Ziegen häufen, teilt die Behörde mit. Besonders der Serotyp BTV-3 breitet sich stark aus, in ganz NÖ werden laufend neue Infektionen gemeldet.Die Veterinärbehörden raten daher dringend zur Impfung empfänglicher Tiere. Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung, die neben Rinder oder Schafe auch Lamas und Alpakas sowie Wildwiederkäuer betrifft.Übertragen wird sie durch Gnitzen (beißend-saugende Stechmücken). Für den Menschen ist der Erreger völlig ungefährlich, und auch eine Übertragung über Fleisch oder Milch ist ausgeschlossen. Tiere zeigen Symptome wie Fieber, Lahmheit, Schwellungen der Schleimhäute, offene Stellen im Maul oder Milchleistungsrückgang. Schafe erkranken meist schwerer als Rinder. Namensgebend ist die charakteristische Blaufärbung der Zunge.Erste FälleMitte September 2024 wurden die ersten Fälle in Österreich mit den Serotypen BTV-3 und BTV-4 nachgewiesen. Aktuell gibt es auch massive Fälle einer Ansteckung mit dem Blauzungenvirus vom Serotyp BTV-8, speziell in den südlichen Bundesländern. Es gab noch nie so viele Blauzungen-Fälle in Österreich, warnt die Waidhofner Behörde. Laut Angaben der Veterinärabteilung des Landes Niederösterreich wurden im Jahr 2025 österreichweit 1.817 Betriebe verzeichnet, in denen das Blauzungenvirus (BTV) nachgewiesen wurde – davon 97 Betriebe in NÖ, mit steigender Tendenz. In Waidhofen an der Ybbs trat der BTV-Virus in sechs Betrieben auf, im Bezirk Amstetten in zehn, im Bezirk Scheibbs in fünf sowie im Bezirk Melk in sechs Betrieben. Das ist der Stand von 22. Oktober“, berichtet Amtstierarzt Georg Six.Gegen die Blauzungenkrankheit stehen Impfstoffe gegen die Serotypen 1, 3, 4 und 8 zur Verfügung. Aktuell stellt eine Impfung die wirksamste Maßnahme dar, um empfängliche Tiere zu schützen. Eine Impfung schützt vor einer klinischen Erkrankung und Virusverbreitung oder kann den Krankheitsverlauf mildern. Seitens der Veterinärbehörden wird eine Impfung uneingeschränkt empfohlen. Die Krankheit für nicht direkt oder unbedingt zur Keulung der Tiere. Es sind umfangreiche Behandlungen notwendig.Landwirte sollen sich bei ihren Betreuungstierärzten beraten lassen und ihren Impfbedarf anmelden, wird empfohlen.
Tuesday 28 October 2025
kurier.at - 7 hours ago
