In den 1950er-Jahren eroberten die sogenannten Bubble Cars die Straßen: kleine, runde Fahrzeuge mit mehr Charme als PS. Die BMW Isetta, mit ihrer markanten Fronttür und dem kultigen Design, wurde zum Inbegriff dieser Ära. Mit einem sparsamen Motor und einem Verbrauch von nur 3 Litern war sie ein technischer Fortschritt ihrer Zeit. Über 160.000 Exemplare wurden weltweit verkauft, und die Isetta sicherte BMW in einer schwierigen Phase der Nachkriegszeit das Überleben.Doch wie so viele Ikonen geriet auch die Isetta mit der Zeit in Vergessenheit. Erst seit wenigen Jahren erlebten Microcars ein kleines Co zwar auch mit Nostalgie-Faktor, aber auch als moderne Alternative für die urbane Mobilität.Kategorien und KonzepteIn Europa werden Microcars grundsätzlich in zwei Kategorien unterteilt:L6e (leichtes vierrädriges Kraftfahrzeug): Fahrzeuge dieser Klasse haben eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, dürfen mit einem Führerschein der Klasse AM gefahren werden und sind ideal für kurze Strecken im urbanen Raum.L7e (vierrädriges Leichtkraftfahrzeug): Diese Fahrzeuge erreichen Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h und erfordern einen Führerschein der Klasse B1. Sie sind leistungsstärker und eignen sich dank stärkerem Motor auch für längere Strecken.Der Microcar-Markt ist vielfältig: Autohersteller wie Opel, Renault oder Citroën, die traditionell im großen Automarkt aktiv sind, erweitern seit kurzer Zeit ihr Angebot um Kleinstfahrzeuge, während Newcomer wie Microlino oder Evetta mit neuen Elektro-Konzepten frischen Wind in das wieder auflebende Segment bringen wollen. Spezialisierte Anbieter wie Aixam, Ligier und Ari Motors befinden sich schon länger und exklusiv im Microcar-Geschäft. Eine aktuelle Marktübersicht.Etablierte Automarken mit MicrocarsOpel Rocks: Der neue Rocks, Nachfolger des Rocks-e, ist das Elektro-Microcar der Leichtkraftfahrzeug-Klasse L6e von Opel. Der Rocks verfügt über einen 6 kW-Elektromotor und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Mit einer Reichweite von rund 75 Kilometern ist er ideal für kurze Strecken in der Stadt oder den Nahbereich. Dank der Führerscheinklasse AM können auch junge Fahrer hinter dem Steuer sitzen. Preis: ab 7.990,- EuroRenault Mobilize Duo Bento: Der Mobilize Duo ist der direkte Nachfolger des Renault Twizy und wurde erstmals 2022 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt. Ursprünglich als Konzeptfahrzeug unter dem Namen Mobilize EZ-1 präsentiert, wurde es 2023 in Duo umbenannt und 2024 in Frankreich eingeführt. Zusätzlich zum Duo gibt es die Mobilize Bento-Version, die für gewerbliche Zwecke entwickelt wurde. Anstelle eines zweiten Sitzes bietet der Bento einen Laderaum von 649 Litern. Preis: ab 12.500,- Euro.Citroën Ami Ami Buggy: Der Ami ist mit einer Länge von 2,41 Metern und einem Gewicht von unter 500 Kilogramm sehr wendig und platzsparend. Angetrieben von einem 6 kW starken Elektromotor erreicht der Ami eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und bietet eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern. Der Ami Buggy ist eine spezielle Variante des Ami, die für Outdoor-Aktivitäten konzipiert wurde. Mit einem robusteren Design, offenen Seiten und einem Stoffverdeck soll er an den Citroën Méhari erinnern. Preis: ab 7.990,- EuroFiat Topolino: Der Topolino (ital. Mäuschen ) ist in der Automobilgeschichte eine Hausnummer: Schon zwischen 1936 und 1955 baute Fiat das erste Modell, einen winzigen Stadtauto-Klassiker mit gerade einmal 569 cm³ Hubraum, das als eines der kleinsten Serienautos seiner Zeit galt. Die aktuelle elektrische Neuauflage knüpft an diese Tradition an. Mit Varianten wie der offenen Dolcevita-Version soll der Topolino italienisches Lebensgefühl vermitteln, während die geschlossene Version auch für das ganze Jahr geeignet ist. Technisch bietet er einem 8 PS-Elektromotor, rund 75 Kilometer Reichweite und die Möglichkeit, ihn an einer Haushaltssteckdose aufzuladen. Preis: ab 9.980,- EuroNewcomer am MarktMicrolino Microlino Spiaggina: Der Microlino ist ein Elektro-Microcar im Retro-Look, der klar vom Isetta inspiriert wurde. Seit seiner Einführung 2022 durch das Schweizer Unternehmen Micro Mobility Systems ist der Microlino in einer 45- oder 90 km/h-Variante erhältlich. Ein Sondermodell ist der Microlino Spiaggina: eine offene Sonderedition, die an die italienische Lebensart und den Sommerstil erinnern soll. Mit offenen Seiten und einem Stoffverdeck bietet der Spiaggina ein noch größeres Urlaubsgefühl. Preis: ab 17.990,- Euro.Evetta: Die Evetta vom deutschen Hersteller Electric Brands, der vergangenes Jahr Insolvenz anmeldete, orientierte sich optisch stark an der BMW Isetta. Ob das elektrische Kleinstauto jemals wieder her- oder vorgestellt wird, bleibt fraglich.Die Alten Hasen im Microcar-BusinessAixam: Ein traditionsreicher Hersteller von Leichtkraftfahrzeugen aus Frankreich, der seit den 80er-Jahren verschiedene Modelle in der L6e / L7e Klasse anbietet, teils elektrisch, teils mit Verbrennern oder Hybridlösungen. Seit geraumer Zeit ist das Unternehmen französischer Marktführer im Leichtkraftfahrzeug-Segment. Ein wichtiges Modell ist der City , der ab einem Preis von 14.790,- Euro erhältlich ist.Ari Motors: Ari Motors wurde 2017 in Sachsen gegründet und hat sich auf die Entwicklung von elektrisch betriebenen Leichtfahrzeugen spezialisiert. Ein markantes Modell ist der ARI Bruni, der standardmäßig eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h fahren kann und in unterschiedlichen Sitzkonfigurationen erhältlich ist (Zwei- oder Viersitzer). Preis: ab 13.990,- Euro.Ligier: Der französische Hersteller blickt auf eine lange Geschichte im Bereich der Microcars zurück. Gegründet 1980 von Guy Ligier, einem ehemaligen Formel-1-Piloten, begann das Unternehmen mit der Produktion des Microcars JS4 das in Frankreich führerscheinfrei gefahren werden konnte. Heute bietet Ligier eine breite Palette von Fahrzeugen an, die in der L6e- und der L7e-Kategorie erhältlich sind. Neben Diesel- und Benzinmotoren bietet das Unternehmen mittlerweile auch elektrische Microcars an. Eines der wichtigsten aktuellen Modelle des Herstellers ist der JS50, der ab einem Preis von 17.190,- Euro erhältlich ist.
Wednesday 15 October 2025
kurier.at - 8 hours ago
Von der Knutschkugel zum Elektroflitzer: Die Renaissance der Microcars


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