Monday 13 October 2025
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kurier.at - 4 hours ago

Neuer Entwurf soll umstrittenes Bauprojekt in Breitenfurt ermöglichen

Nach vielen Jahren emotionaler Diskussionen scheinen die Vorzeichen für die Umsetzung eines umstrittenen Bauprojekts in Breitenfurt (Bezirk Mödling) nun immer günstiger. Auf einer rund 10 Hektar großen Wiese im Ortszentrum sollen nach den Wünschen der Grundeigentümer Wohnungen und ein Ärztezentrum entstehen.Grüne und Bürgerinitiative gegen ProjektSeitens der Grünen wird eine solche Verbauung kategorisch abgelehnt, in den vergangenen Jahren hat sich außerdem eine Bürgerinitiative gegen das Projekt formiert. Gemeinsam konnte man die Abhaltung einer Volksbefragung im Ort durchsetzen, die mit einer mehrheitlichen Ablehnung des Bauvorhabens endete.In der Ortspolitik sorgten verhärtete Fronten für erbittert geführte Auseinandersetzungen. Doch seit einigen Monaten kristallisiert sich eine knappe Mehrheit im Gemeinderat für das Projekt Wiesenpark heraus. Unter anderem aufgrund der Initiative von Neos-Gemeinderätin Elisabeth Babnik, die sich klar für die Umsetzung stark macht.Neues PrimärversorgungszentrumZentrales Argument dabei: der Neubau eines Primärversorgungszentrums. Das derzeitige, geführt von Mediziner Peter Klar, platze längst räumlich aus allen Nähten, argumentiert Babnik - ebenso wie Klar und Bürgermeister Wolfgang Schredl (ÖVP). Um eine Abwanderung in eine andere Gemeinde zu verhindern, soll daher der Neubau ermöglicht werden.Alternative Standorte für diesen Neubau in Breitenfurt wurden seitens der Gegner des Wiesenparks vorgeschlagen, von Peter Klar aber als ungeeignet abgelehnt. Um die aktuell günstige Stimmung zu nützen hat Bettina Breiteneder - über das Familienunternehmen BIP Immobilien Eigentümerin des Grundstückes - nun die Pläne überarbeiten lassen. Der neue Entwurf unterscheide sich von jenem Projekt, das in der Volksbefragung 2024 abgelehnt wurde, argumentiert man. Insofern spreche also nichts gegen eine Zustimmung des Gemeinderates.Für eine solche Zustimmung sieht Neos-Gemeinderätin Babnik gute Chancen, wie sie bei der Präsentation der neuen Pläne am Montag betonte. Neben der ÖVP um Bürgermeister Schredl könnten eventuell auch die SPÖ und die FPÖ das Projekt unterstützen.C 3/Hans LeitnerWas ist neu am nun präsentierten Entwurf? Die Versiegelung wurde durch Entfernung eines ganzen Baukörpers neben dem Liesingbach reduziert, erklärt Architekt Andreas Hawlik. Jene Bereiche, die der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollen, habe man erweitert, den Hochwasserschutz weiter verbessert: Durch den Verzicht auf eines der Wohngebäude bleiben weitere rund 1.000 Quadratmeter Wiese erhalten und dadurch kann entlang des Bachlaufes ein größerer Grünraum mit zusätzlichen 15 neuen Bäumen geschaffen werden. 220 neue BäumeDurch die Reduktion würden nur noch elf Prozent der Gesamtfläche verbaut, die maximale Gebäudehöhe liege mit fünf Geschoßen (bei nur zwei der 15 Baukörper - die übrigen werden drei oder vier Stockwerke hoch) deutlich unter jener des bereits angrenzenden Wohnhäuser. Man werde außerdem 220 neue Bäume auf dem Grundstück pflanzen, verspricht der Architekt.In einem ersten Schritt würde das Primärversorgungszentrum gebaut werden. Danach sollen in mehreren Baustufen insgesamt rund 300 Wohnungen nach den neuesten ökologischen Standards entstehen, so Hawlik. Ein Teil davon als „Seniorenwohnen“. Außerdem sei ein „Dorfplatz“ mit Kaffeehaus oder Bäckerei, Bäumen und Büros geplant.Und Eigentümerin Breiteneder verspricht der Gemeinde auch einen Infrastrukturbeitrag von sechs Millionen Euro, der vertraglich zugesichert und nach Baufortschritt ausbezahlt werden soll.Hans LeitnerArchitekt Andreas Hawlik und Rechtsanwalt Michael Mendel (v.li.)Dass man weiterhin auf enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde setze, betonte am Montag Breiteneders Rechtsanwalt Michael Mendel. Eine Durchsetzung der Bebauung des bereits seit rund 50 Jahren als Bauland gewidmeten Grundstückes sei aber auch ohne Zustimmung des Gemeinderates möglich: Ich bin da sehr optimistisch . Entsprechende oberstgerichtliche Entscheidungen würden dies bestätigen, sagte Mendel. Wir haben einen Rechtsanspruch und wissen, wie wir ihn geltend machen können. Es liegt uns aber fern, mit solchen Schritten zu drohen. Rückwidmung unwahrscheinlich Eine - von Gegnern ebenfalls vorgeschlagene - Rückwidmung der Grundstücke auf Grünland halte er hingegen für unwahrscheinlich: Dafür sehe ich keinerlei Grundlage. Ohne rechtlichen Änderungsanlass sei eine Rückwidmung aber nicht möglich, so Mendel. Das kann eine Gemeinde nicht einfach so entscheiden.


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