Die Ursprungscausa im Casag-Komplex ist - zumindest aus Sicht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) - erledigt: Diese Woche hat die Behörde einen Vorhabensbericht zum letzten Vorwurf in der Causa Sidlo an ihre Oberbehörde geschickt. Es geht um den Verdacht der Vorteilszuwendung bzw. Vorteilsannahme ( Anfütterung ) gegen drei verbliebene Beschuldigte und einen Verband, wie ein WKStA-Sprecher am Freitag auf KURIER-Anfrage bestätigt. Wie berichtet, handelt es sich dabei um Ex-FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache sowie Harald Neumann und Johann Graf vom Glücksspielkonzern Novomatic.Weisung aus dem MinisteriumIn den ursprünglichen Ermittlungen waren ihnen und zehn weiteren Beschuldigten Bestechlichkeit bzw. Bestechung rund um die Bestellung vorgeworfen worden. So soll sich die Novomatic dafür eingesetzt haben, dass der damalige Bezirksrat Peter Sidlo Finanzvorstand der Casinos Austria AG wird, im Gegenzug soll sich der Konzern von der FPÖ eine Novelle des Glückspielgesetzes erwartet haben. Die WKStA hat die Ermittlungen in der Causa Sidlo im Jänner eingestellt, musste dann nach einer Weisung aus dem Justizministerium noch prüfen, ob etwaig ein weniger schweres Delikt, die Vorteilsannahme, vorliegt. Der Job für den FPÖ-Mann könnte, so die Idee, ja zur Klimapflege gedient haben. Diese Prüfung wurde nun abgeschlossen. Ein Ergebnis wird vorerst nicht kommuniziert - erst muss die Rückmeldung von Ministerium und Oberstaatsanwaltschaft abgewartet werden.Übrig sind im Casag-Komplex, der sich seit 2019 immer stärker verästelt hat, noch die Inseratencausa gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz, die ÖVP und zwei Boulevardmedien sowie Ermittlungen gegen die Unternehmer Rene Benko und Siegfried Wolf wegen mutmaßlicher Interventionen in Steuerangelegenheiten.
Saturday 18 October 2025
kurier.at - 15 hours ago
Klimapflege ? WKStA schickt Vorhabensbericht zu letztem Vorwurf gegen Strache
