7.000 Fans sollen heute Abend die Stadthalle füllen. Vor allem, um ihn zu sehen. Dominic Thiem wird bei der Red Bull BassLine, einem Tiebreak-Turnier, starten. „Erstens will ich ohnehin mehr Exhibitions spielen, und zweitens habe ich an die Stadthalle enorm gute Erinnerungen“, sagt der 32-Jährige, der im Mai 2024 seinen Rückzug (für Ende des Jahres) bekannt gab.Im KURIER-Interview in der Wiener Stadthalle spricht Dominic Thiem noch einmal offen über seine große Karriere. Über Triumphe und Tränen.KURIER: Als Sie nur mehr wenig gewannen, gab es viele ungerechte und entbehrliche Hasspostings. Haben Sie die alle mitbekommen?Dominic Thiem: Sicher hab ich diese mitbekommen. Leider gehört das dazu. Am Anfang hat’s mich schon gerissen, als ich böse Kommentare las. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Es gibt ja viele Spieler, die diese Hasspostings dann auch veröffentlichen.Sie beendeten im Vorjahr eine große Laufbahn. Gab es einen Moment, einen Auslöser für die Entscheidung?Ja, das war schon im März. Nach den Niederlagen in Székesfehérvár und vor allem dann in Zadar, als ich gegen Luki (Lukas Neumayer, Anm.) klar verloren habe. Weil ich es davor noch einmal wissen wollte, weil ich vier bis fünf Stunden am Tag trainierte. Nach den Niederlagen wusste ich, dass es keinen Sinn mehr hat.Spielte die Angst nach Ihrer Handgelenksverletzung mit? Haben Sie sich eine Art Schonhaltung angewöhnt, immerhin war die Vorhand zuvor Ihr Paradeschlag?Das Band ist zweimal gerissen, da spielte anfangs freilich die Angst mit. Vielleicht habe ich mir damals wirklich eine Schonhaltung angewöhnt und mit ein paar Prozent weniger, reicht es schon nicht mehr. Weil die Angst war am Ende nicht mehr da. Der Schnalzer war auch weg. Jetzt blicken wir aber auf die schönen Erfolge zurück. Haben Sie ein Ranking der drei schönsten Siege?Gute Frage. Am schönsten war sicher der Finalsieg bei den US Open 2020 gegen Sascha Zverev. Ganz sicher nicht vom Spielerischen her, aber ein Grand-Slam-Titel ist doch etwas Besonderes! Als zweites würde ich den Vorrundensieg bei den ATP-Finals gegen Novak Djokovic nehmen, das war vom Spielerischen eine meiner besten Partien. Und natürlich das Wien-Finale 2019 gegen meinen Freund Diego Schwartzman. Die Atmosphäre war einzigartig, so etwas vergisst man nie.Es gibt ja eine unglaubliche Statistik: Die 1980er-Jahrgänge haben sich 80 Grand-Slam-Titel aufgeteilt, von den 1990ern gewannen nur Sie und Daniil Medwedew ein Major. Könnte da noch wer dazukommen?Es ist schon einzigartig, dass nach den großen Vier – Novak Djokovic, Rafael Nadal, Roger Federer und auch Andy Murray – gleich Carlos Alcaraz und Jannik Sinner kamen, die jetzt alles gewinnen. Aber ich traue Zverev und auch Stefanos Tsitsipas zu, dass sie noch ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. Zumindest, wenn sie in besserer Form als zuletzt sind, haben sie durchaus noch Chancen.Sie spielten ja oftmals in der Nationalmannschaft. Werden Sie in Bologna vor Ort sein, wo das „KURIER Austria Davis Cup Team“ gegen Italien spielt?Das kann gut sein, wenn es mein Terminplan zulässt. Ich werde es mir auf jeden Fall ansehen, zumindest im TV. Es ist schon großartig, was das Team geleistet hat, es ist eine tolle Leistung, bei den Top acht dabei zu sein. Sie haben sich die Teilnahme redlich verdient, auch das Spiel gegen Italien in einer tollen Atmosphäre. Wenn es sich für mich ausgeht, fahre ich hin. Bologna ist eine tolle Stadt, ich war erst im Mai dort.Sie sagen, „wenn es sich ausgeht“. Wie sieht Ihr Tagesablauf aus, spielen Sie noch viel Tennis?Vor einem Event schon. Zuvor habe ich wochenlang nicht gespielt. Aber ich bin mit Thiem Energy unterwegs. Und vor allem in der Thiem Academy Burgenland meines Vaters in Oberpullendorf.Gewinnen Sie dort gegen die Spieler?Ich hoffe nicht! (Lacht.) Gegen die ganz Jungen vielleicht, aber gegen die Besten wie Thilo Behrmann wäre dies nicht sehr gut.
Friday 17 October 2025
kurier.at - 1 days ago
Dominic Thiem im Rückblick: Da wusste ich, es hat keinen Sinn mehr

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