Zwei Mal im Jahr, zu Allerheiligen und rund um Ostern, rückt das Thema Sterben auch in das Bewusstsein von Menschen, die aktuell nicht mit dem Tod direkt konfrontiert sind.Kathrin Unterhofer hat das ganze Jahr damit zu tun. Die Sozialarbeiterin leitet die Kontaktstelle Trauer, die von der Caritas Wien vor vielen Jahren eingerichtet wurde.Zu ihr kommen täglich Menschen, die einen Verlust in ihrem näheren Umkreis zu beklagen haben: „Wir geben ihnen hier den Raum für ihre Trauer.“ Im Team arbeiten drei Haupt- sowie 15 speziell ausgebildete Ehrenamtliche.Wer sich nun Kathrin Unterhofer, die in Tirol geboren und in einer oö. Marktgemeinde bei Grieskirchen aufgewachsen ist, als traurige Frau vorstellt, irrt.Reflektiert erklärt sie auf die Frage, was sie an ihrer Arbeit schätzt: „Wenn mir ein Mensch, dessen Leben sich soeben existenziell ändert, sein Vertrauen schenkt, dann ist das schon berührend. Das ist für mich nicht selbstverständlich.“Und wer meint, dass die Mitarbeiterin der Caritas dem Ende des Lebens sorgloser ins Auge blicken kann, irrt erneut: „Wir können Menschen gut begleiten, aber das heißt nicht, dass ich selbst besser, entspannter mit dem Tod umgehen kann.“Dessen ungeachtet lässt sich die Sozialarbeiterin nun zur Psychotherapeutin ausbilden. Die Arbeit mit der Trauer hat sie nachhaltig geprägt, weiß Kathrin Unterhofer: „Dadurch, dass ich viel mit der Endlichkeit zu tun habe, gehe ich mit meinem Leben achtsamer um.“
Thursday 30 October 2025
kurier.at - 20 hours ago
