Thursday 30 October 2025
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kurier.at - 12 hours ago

Warum Anrainer eine McDonald s-Filiale in Döbling fürchten

Die Geräusche, von denen Martin* jede Nacht wach wird, erinnern ihn an Schüsse. „Es klingt, als wäre Krieg, als wäre jemand erschossen worden“, schildert der 32-Jährige. Die Geräusche stammen von manipulierten Abgasanlagen getunter Autos der Roadrunner, die die Heiligenstädter Straße in Döbling gerne als Rennstrecke nutzen. Seit Jahren leiden die Anrainer unter dem Motorenlärm, dem Hupen, der lauten Musik. Und sie befürchten, dass das Problem nun noch größer wird: Auf einem brachliegenden Grundstück neben einer Tankstelle – dem Treffpunkt der Roadrunner – baut McDonald’s ab kommendem Jahr ein Pop-up-Restaurant. Grundstück in Ursprungszustand zurückversetztDer bisherige Standort von McDonald’s, wenige Hundert Meter weiter, entspricht laut Unternehmen nicht mehr den Standards. „Daher planen wir den Abbruch des bestehenden Restaurants sowie den Neubau am gleichen Standort im Jahr 2026. Während dieses Neubaus planen wir ein sogenanntes Pop-up-Restaurant“, sagte dazu Pressesprecher Wilhelm Baldia. Nach Fertigstellung des Neubaus soll das Grundstück, auf dem der temporäre Mc-Drive entsteht, wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt werden.PrivatDie Roadrunner treffen sich meist im Bereich der Tankstelle.Bürgerinitiative gegründetFür die Anwohner ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. „Wir können jetzt schon nicht mehr schlafen. Wenn dort diese Pop-up-Filiale eröffnet, dann zieht das noch mehr Leute an, die sich dort treffen, um dann die Heiligenstädter Straße entlang zu rasen“, klagt Hanna*, die direkt an der betroffenen Kreuzung wohnt. Aus diesem Grund hat die 33-Jährige eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen, um sich gegen die Filiale von McDonald’s zu wehren. Auch eine Unterschriftenaktion wurde gestartet, mittlerweile liegen laut der 33-Jährigen mehr als 200 Unterschriften vor. „In einem Großteil der betroffenen Wohnhäuser im Umfeld des geplanten Mc-Drive hing nicht einmal ein Aushang über das Projekt. Viele Betroffene wussten also gar nichts von dem Projekt und haben auch nicht die Chance bekommen, dagegen Beschwerde einzureichen“, sagt Anwohnerin Martina*.Termin beim BezirkschefDie Frist für Beschwerden sei mittlerweile verstrichen. Die Anwohner wandten sich mit ihrem Anliegen auch an Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) und vereinbarten ein Treffen im November. „Die Ausweichfiliale wird nur während der Umbauarbeiten für etwa sieben Monate betrieben. Es wird keinen Gastraum und vor allem keine Parkplätze geben, sondern ,nur‘ einen Ausgabebereich“, sagt Bezirksvorsteher Daniel Resch auf Anfrage. Außerdem werden die Öffnungszeiten reduziert, der Drive-in soll bis 2 Uhr nachts geöffnet haben. Bei einer ersten Verhandlung zu den Plänen rund um das Ausweichquartier wurden die Bedenken der Bewohner teils auch schon vorgebracht, so Resch. Ein Ergebnis daraus sei etwa, dass es in der Filiale keine Fenster zu den Anrainern geben wird. Auch hinsichtlich des größeren Problems – der Roadrunner-Szene – habe man erste Maßnahmen ergriffen. Stephanie AngererDie Anwohner gehen davon aus, dass sich auch die Müllbelastung zuspitzen wird.Halteverbot bei TankstelleSo gilt seit 17. Oktober direkt neben der Tankstelle jeden Freitag und Samstag von 18 bis 2 Uhr nachts ein absolutes Halteverbot seitens der Polizei. „Dieses Halteverbot verunmöglicht es der Szene, ihre Autos in diesem Bereich zu parken, darüber hinaus führt die Polizei verstärkt Kontrollen durch“, betont Resch. Dies sei ein erster Erfolg von Polizei und Bezirksvorstehung. Weitere Maßnahmen werden folgen – so sollen nächtliche Halteverbote auch in einer weiteren Gasse, wie auch in Favoriten (siehe unten), realisiert werden. *Namen geändert


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